Am 31. März 2018 stellten die Grünen im Bundesrat eine Anfrage zu der LAIS-Bewegung in Österreich an den Bildungsminister. Außerdem recherchiert der Journalist der Wiener Zeitung Werner Reisinger seit längerem kontinuierlich zu den von der Bewegung betriebenen Lerngruppen und Schulen.

An eine breitere Öffentlichkeit geriet das Thema aufgrund der Berichterstattung rund um die Weinbergschule am „Zachhiesenhof“ im Bundesland Salzburg im März 2018 sowie durch eine Sendung von „Am Schauplatz“ vom November 2017 (auch hierzu existiert eine Anfrage der Grünen). Die von der „Gemeinschaft der werktätigen Christen für ein neues Jerusalem“  betriebene Schule wird jedoch schon viel länger beobachtet. Im Bericht der Bundesstelle für Sektenfragen aus dem Jahr 2005 findet sich bereits ein Kapitel zum Zachhiesenhof (ab Seite 80) und der Gemeinschaft.

Seit der Schauplatz-Reportage dürften mehrere Personen den Hof bereits verlassen haben. In der Wiener Zeitung vom 21. Mai 2018 ist zu lesen:

„Medienberichten zu Folge hat sich am „Zachhiesenhof“ seit der „Am Schauplatz“-Reportage einiges verändert. So sollen einige der ansässigen Familien den Hof bereits verlassen haben, und zwar Richtung Ungarn, wo es ebenfalls entsprechende Siedlungsprojekte geben soll – auch solche, die von der rechtsesoterischen Anastasia-Bewegung inspiriert sind. Derzeit besuchen laut Anfragebeantwortung nur mehr 13 Kinder die „Weinbergschule“. Die Schulleitung aber habe sich seit dem Schuljahr 2005/06 nicht verändert. Noch dürfen die „werktätigen Christen“ ihre Schule weiter betreiben.“

Doch nun zur eigentlichen Frage: Was steckt hinter dem LAIS-Konzept? Der Begründer der „Methode“, Dieter Graf-Neureiter, schreibt in einer Reaktion auf die Medienberichte in einem Blogeintrag auf der Website lais-zentrale.com:

„LAIS hat nichts mit esoterischen Bewegungen oder Lernversuchen, wie sie in der Weinberg- und Schetinin-Schule angewandt werden, zu tun. Ganz im Gegenteil, unseres Wissens nach wenden beide Schulen auf keinen Fall LAIS an! LAIS wurde von mir in den Jahren 2004 bis 2006 entwickelt um, in meiner sozialen Tätigkeit mit Jugendlichen, Erwachsene zu lehren, Jugendliche gut auf das Leben in unserer Gesellschaft vorzubereiten.“

Diese Reaktion ist in Anbetracht der sonstigen Quellenlage als nicht glaubwürdig einzustufen. In einer Reihe von Forenpostings wird von Anastasia-Vertreter*innen – zu Anastasia später mehr – ganz selbstverständlich die LAIS-Methode in Verbindung mit der Weinbergschule und Schetinin – auch dazu später mehr – gebracht. Wie sonst wenn nicht durch entsprechende Bezugnahme seitens der LAIS-Bewegung soll die Verbindung entstanden sein? Hier einige Beispiele:

Am 31. März 2018 stellten die Grünen im Bundesrat eine Anfrage zu der LAIS-Bewegung in Österreich an den Bildungsminister. Außerdem recherchiert der Journalist der Wiener Zeitung Werner Reisinger seit längerem kontinuierlich zu den von der Bewegung betriebenen Lerngruppen und Schulen. An eine breitere Öffentlichkeit geriet das Thema aufgrund der Berichterstattung rund um die Weinbergschule am „Zachhiesenhof“ im Bundesland Salzburg im März 2018 sowie durch eine Sendung von „Am Schauplatz“ vom November 2017 (auch hierzu existiert eine Anfrage der Grünen). Die von der „Gemeinschaft der werktätigen Christen für ein neues Jerusalem“  betriebene Schule wird jedoch schon viel länger beobachtet. Im Bericht der Bundesstelle für Sektenfragen aus dem Jahr 2005 findet sich bereits ein Kapitel zum Zachhiesenhof (ab Seite 80) und der Gemeinschaft.

Seit der Schauplatz-Reportage dürften mehrere Personen den Hof bereits verlassen haben. Zumindest eine Familie hat sich in ein Dorf im Gebiet Szigetvár im Westen Ungarns abgesetzt. In der Wiener Zeitung vom 21. Mai 2018 ist zu lesen:

„Medienberichten zu Folge hat sich am „Zachhiesenhof“ seit der „Am Schauplatz“-Reportage einiges verändert. So sollen einige der ansässigen Familien den Hof bereits verlassen haben, und zwar Richtung Ungarn, wo es ebenfalls entsprechende Siedlungsprojekte geben soll – auch solche, die von der rechtsesoterischen Anastasia-Bewegung inspiriert sind. Derzeit besuchen laut Anfragebeantwortung nur mehr 13 Kinder die „Weinbergschule“. Die Schulleitung aber habe sich seit dem Schuljahr 2005/06 nicht verändert. Noch dürfen die „werktätigen Christen“ ihre Schule weiter betreiben.“

Doch nun zur eigentlichen Frage: Was steckt hinter dem LAIS-Konzept?

Der Begründer der „Methode“, Dieter Graf-Neureiter, schreibt in einer Reaktion auf die Medienberichte in einem Blogeintrag auf der Website lais-zentrale.com:

„LAIS hat nichts mit esoterischen Bewegungen oder Lernversuchen, wie sie in der Weinberg- und Schetinin-Schule angewandt werden, zu tun. Ganz im Gegenteil, unseres Wissens nach wenden beide Schulen auf keinen Fall LAIS an! LAIS wurde von mir in den Jahren 2004 bis 2006 entwickelt um, in meiner sozialen Tätigkeit mit Jugendlichen, Erwachsene zu lehren, Jugendliche gut auf das Leben in unserer Gesellschaft vorzubereiten.“

Diese Reaktion ist in Anbetracht der sonstigen Quellenlage als nicht glaubwürdig einzustufen. In einer Reihe von Forenpostings wird von Anastasia-Vertreter*innen – zu Anastasia später mehr – ganz selbstverständlich die LAIS-Methode in Verbindung mit der Weinbergschule und Schetinin – auch dazu später mehr – gebracht. Wie sonst wenn nicht durch entsprechende Bezugnahme seitens der LAIS-Bewegung soll die Verbindung entstanden sein? Hier ein Beispiel:

Quelle: http://www.anastasia-de.eu/forum/viewtopic.php?t=6313

Der LAIS-Kongress 2017 in Klagenfurt wurde außerdem auf einer Seite namens „Schetinin Schule Deutschland“ beworben und im bereits oben zitierten Anastasia-Forum wird in einem weiteren Eintrag abermals die Verbindung „LAIS – Weinbergschule – Schetinin“ hergestellt. In dieses Bild passt auch der Bericht von Werner Reisinger über einen Auftritt von Graf-Neureiter in Steyr:

„Er und sein Team hätten sich von Schetinin lediglich „inspirieren“ lassen, inzwischen werde das Lais-Konzept nach Russland quasi rückexportiert. Kritische Berichte in den Medien könne man getrost in den Papierkorb werfen, sagt der ehemalige Tennistrainer, Mentor und Coach. 2014 gründete Graf-Neureiter, zusammen mit einigen Mitstreitern, das Lais-Institut in Klagenfurt.“

Die Argumentation von Graf-Neureiter, mit der er sich von der Weinbergschule und Schetinin distanziert, ist weder stringent noch glaubhaft, wo sich doch eine ganze Reihe von Bezügen nachweisen lassen.
LAIS propagiert das sogenannte „natürliche Lernen“. Auf der Website des Klagenfurter LAIS-Instituts ist zu lesen:

„Durch natürliches Lernen verlierst du deine eventuelle Angst und deine eventuellen Vorbehalte gegenüber der Schule (Mobbing) und dem Lernen. Kinder und Jugendliche, welche vielleicht nur ein Jahr mit LAIS gelernt haben, tun sich darauf in jeder anderen Schule wesentlich leichter. Sowohl im Lernen als auch im gemeinsamen Miteinander. Da dir auch Selbstbewusstheit und Selbstvertrauen gelehrt wird, wirst du auch nicht mehr so leicht zum Mobbing Opfer.“

Davon abgesehen, dass hier unterschwellig den von Mobbing Betroffenen die Verantwortung am Gemobbtwerden gegeben wird, wird suggeriert, es wäre ein rasanter Lernerfolg möglich. Eine seriöse, nachvollziehbare und vor allem externe Überprüfung durch unabhängige Expert*innen zur Untermauerung dieser Behauptung wird nicht angeführt. Ein weiteres Prinzip des LAIS-Konzepts ist jenes, dass Schüler*innen andere Schüler*innen unterrichten. Der Bildungswissenschaftler Stefan Hopmann von der Uni Wien kritisiert diesen Zugang als „nicht neu“ und vor allem nicht nachhaltig:

„Das pädagogische „Konzept“, das bei Lais betrieben wird, oder besser gesagt das, was bekannt ist, also Schaubilder und Schüler, die Schüler unterrichten, gab es schon Anfang des 19. Jahrhunderts. Das ist also so gesehen nichts Neues – und es ist auch kein Zufall, dass sich das in den letzten 200 Jahren nicht durchsetzen hat können. Es gibt keinen lernpsychologischen, didaktischen oder pädagogischen Grund anzunehmen, dass eine solche Form des Lehrens und Lernens zu stabilen und tragfähigen Ergebnissen auf Dauer führen kann. (…) Spätestens nach Ende der Schulpflicht macht sich bemerkbar, dass die Kinder keine soliden Grundlagen haben. Dass sie nie gelernt haben, systematisch Sprache zu bearbeiten, mathematisch zu denken, naturwissenschaftlich zu denken. Sondern immer nur in einer lösungsorientierten Phänomenwelt unterwegs waren. So kann ich zwar kurzfristig lernen, Sachen zu beherrschen, kann aber damit keine tragfähigen Grundlagen aufbauen. Das haben Lais-„Schulen“ und andere alternative Formen im Bereich des häuslichen Unterrichts gemeinsam.“

Vor dem Hintergrund, dass Graf-Neureiter keinerlei fundierte pädagogische Ausbildung besitzt und unterrichtende Erwachsene in den privaten Lerngruppen keine einschlägige wissenschaftlich anerkannte pädagogische Bildung nachweisen müssen, ist LAIS definitiv nicht als pädagogisches Methode zu bezeichnen. Theoretische Grundlagen fehlen ebenso wie ein Nachweis über eine zu erwartende Nachhaltigkeit.

Der LAIS-Kongress 2017 in Klagenfurt wurde außerdem auf einer Seite namens „Schetinin Schule Deutschland“ beworben und im bereits oben zitierten Anastasia-Forum wird in einem weiteren Eintrag abermals die Verbindung „LAIS – Weinbergschule – Schetinin“ hergestellt. In dieses Bild passt auch der Bericht von Werner Reisinger über einen Auftritt von Graf-Neureiter in Steyr:

„Er und sein Team hätten sich von Schetinin lediglich „inspirieren“ lassen, inzwischen werde das Lais-Konzept nach Russland quasi rückexportiert. Kritische Berichte in den Medien könne man getrost in den Papierkorb werfen, sagt der ehemalige Tennistrainer, Mentor und Coach. 2014 gründete Graf-Neureiter, zusammen mit einigen Mitstreitern, das Lais-Institut in Klagenfurt.“

Die Argumentation von Graf-Neureiter, mit der er sich von der Weinbergschule und Schetinin distanziert, ist weder stringent noch glaubhaft, wo sich doch eine ganze Reihe von Bezügen nachweisen lassen.

LAIS propagiert das sogenannte „natürliche Lernen“. Auf der Website des Klagenfurter LAIS-Instituts ist zu lesen:

„Durch natürliches Lernen verlierst du deine eventuelle Angst und deine eventuellen Vorbehalte gegenüber der Schule (Mobbing) und dem Lernen. Kinder und Jugendliche, welche vielleicht nur ein Jahr mit LAIS gelernt haben, tun sich darauf in jeder anderen Schule wesentlich leichter. Sowohl im Lernen als auch im gemeinsamen Miteinander. Da dir auch Selbstbewusstheit und Selbstvertrauen gelehrt wird, wirst du auch nicht mehr so leicht zum Mobbing Opfer.“

Davon abgesehen, dass hier unterschwellig den von Mobbing Betroffenen die Verantwortung am Gemobbtwerden gegeben wird, wird suggeriert, es wäre ein rasanter Lernerfolg möglich. Eine seriöse, nachvollziehbare und vor allem externe Überprüfung durch unabhängige Expert*innen zur Untermauerung dieser Behauptung wird nicht angeführt. Ein weiteres Prinzip des LAIS-Konzepts ist jenes, dass Schüler*innen andere Schüler*innen unterrichten. Der Bildungswissenschaftler Stefan Hopmann von der Uni Wien kritisiert diesen Zugang als „nicht neu“ und vor allem nicht nachhaltig:

„Das pädagogische „Konzept“, das bei Lais betrieben wird, oder besser gesagt das, was bekannt ist, also Schaubilder und Schüler, die Schüler unterrichten, gab es schon Anfang des 19. Jahrhunderts. Das ist also so gesehen nichts Neues – und es ist auch kein Zufall, dass sich das in den letzten 200 Jahren nicht durchsetzen hat können. Es gibt keinen lernpsychologischen, didaktischen oder pädagogischen Grund anzunehmen, dass eine solche Form des Lehrens und Lernens zu stabilen und tragfähigen Ergebnissen auf Dauer führen kann. (…) Spätestens nach Ende der Schulpflicht macht sich bemerkbar, dass die Kinder keine soliden Grundlagen haben. Dass sie nie gelernt haben, systematisch Sprache zu bearbeiten, mathematisch zu denken, naturwissenschaftlich zu denken. Sondern immer nur in einer lösungsorientierten Phänomenwelt unterwegs waren. So kann ich zwar kurzfristig lernen, Sachen zu beherrschen, kann aber damit keine tragfähigen Grundlagen aufbauen. Das haben Lais-„Schulen“ und andere alternative Formen im Bereich des häuslichen Unterrichts gemeinsam.“

Vor dem Hintergrund, dass Graf-Neureiter keinerlei fundierte pädagogische Ausbildung besitzt und unterrichtende Erwachsene in den privaten Lerngruppen keine einschlägige wissenschaftlich anerkannte pädagogische Bildung nachweisen müssen, ist LAIS definitiv nicht als pädagogisches Methode zu bezeichnen. Theoretische Grundlagen fehlen ebenso wie ein Nachweis über eine zu erwartende Nachhaltigkeit.

Der Verein GAIA

Zwischen der LAIS-Bewegung und dem 2011 gegründeten Verein „GAIA“ besteht ein direkter Zusammenhang. Die Details dazu gibt’s hier nachzulesen – inklusive Querverbindungen des Vereins zum „Sturmvogel“, einem rechtsextremen Jugendbund und einer Abspaltung der mittlerweile verbotenen Wiking-Jugend. Dem nicht genug. Im Juni 2015 kündigte GAIA in Weistrach eine Veranstaltung zur „Neuen Germanischen Medizin“ an. Propagiert vom mittlerweile verstorbenen Ryke Geerd Hamer besagt selbige, dass Krankheiten wie Krebs lediglich Symptome nicht gelöster Konflikte seien. Mehrere Patient*innen Hamers verstarben aufgrund der Nicht-Therapie. Einer der spektakulärsten Fälle von Hamer-Anhänger*innen ist jener von Olivia Pilhar, die nur knapp ihre Krebserkrankung überlebte. Ihr Vater Helmut Pilhar ist nach wie vor von Hamers Ideologie überzeugt und wurde auch als Vortragender in Weistrach angekündigt. Ryke Geerd Hamer behauptete zudem, Chemotherapie wäre eine jüdische Verschwörung.
Auf seiner Website bewirbt der Verein GAIA Veranstaltungen zu Themen wie „Kollektive Bewusstseinsaufstellung“ oder „Freie universelle Energie“ mit Referenten aus der Eso-Szene.

Schetinin Schule und die Anastasia-Bewegung

Die bereits erwähnte Schetinin-Schule in Tekos im Kaukasus ist wie bereits nachgewiesen Vorbild für die LAIS-Schulen. Der Name stammt vom ehemaligen Musiklehrer Professor Michail Petrowitsch Schetinin, der die Schule 1997 gründete. Schetinin ist Anhänger der Anastasia-Bücher des esoterischen Autors Vladimir Nokolaevich Megre (zehnbändige Reihe „Die klindenden Zedern Russlands“). Die Serie handelt von Leben und Lehren der Anastasia, deren Wurzeln angeblich bis in die keltische und sogar in die Urzeit zurückreichen und kombiniert esoterisches und parawissenschaftliches Gedankengut. Die Idee, die auch im LAIS-Konzept vertreten wird, dass das gesamte Wissen bereits im Menschen angelegt sei, findet sich auch in den Anastasia-Büchern wieder.

Der Ansatz der Schetinin-Schule basiert auf dem Konzept, dass sie keine Lehrer*innen hat und sich die Schüler*innen wechselseitig unterrichten. Die Kinder besitzen angeblich übersinnliche Fähigkeiten, die durch diese Methode abgerufen werden. Körperliche Ertüchtigung und Drill sowie Kampfsport gehören zum Konzept dazu. Ebenso wie die Idee, die Kinder seien an eine „kollektive Volksseele“ und an ihre Ahnen angedockt und würden diese Bindung durch Aufenthalt in der Natur wieder herstellen – eine Idee, wie man sie aus dem völkischen Denken und der Idee hinter völkischen Siedlungsprojekten wie etwa den Artamanen kennt. Das oben dargestellte „Netzwerk Familienlandsitz-Siedlung“ ist ein wunderbares Beispiel für das Konzept hinter diesen völkischen, auf der Anastasia-Ideologie aufbauenden Siedlungsprojekten.
Zurück zur Schetinin-Schule: Privatsphäre oder Freizeit existieren nicht, die Tage sind durchgeplant. Das Schulmodell Schetinins wird als Vorbild und „Inspiration“ für die LAIS-Schulen übernommen, das Anastasia-Fundament spart man wohlweislich aus (weiterführend Matthias Pöhlmann: Esoterische Pädagogik im Aufwind Anmerkungen zu LAISING, LAIS-Schulen, Natürliches Lernen).

Die Schweizer Journalistin Sarah Schmalz besuchte eine Anastasia-Veranstaltung im Solothurnischen und gibt Einblick in eine wüste Mischung aus Esoterik, Putin-Verehrung, Siedlerromantik, Unwissen und Naivität. Inwieweit der Unterbau der mittlerweile 25 LAIS-Lerngruppen in Österreich in einem oder mehreren dieser Motive zu suchen ist oder doch bewusst ideologisch agiert wird, ist schwierig festzumachen. Dass es sich bei LAIS jedoch nicht nur um eine „alternative“ Lernmethode handelt, muss an dieser Stelle abermals festgestellt werden. Die Querverbindungen in völkische und rechtsextreme Ideologien und Organisationszusammenhänge ist nicht von der Hand zu weisen. Dass ausgerechnet das der Identitären Bewegung und der FPÖ nahestehende einschlägige Magazin Info DIREKT die Lais-Schulen verteidigt und den Journalisten Werner Reisinger zu diskreditieren sucht, ist nicht überraschend. Zu den Hintergründen des per definitionem als rechtsextrem einzustufenden Magazins wurde jüngst eine umfassende Arbeit veröffentlicht, die hier abzurufen ist.

Dass die Verquickung von Esoterik mit völkischem, rechtsextremem Gedankengut kein neues Phänomen ist, dürfte hinreichend bekannt sein. Scheinbar harmlose, unideologische und unpolitische Konzepte bekommen die Überschrift „alternativ“ und werden so für breite Bevölkerungsschichten attraktiv. Wie schnell sich derartige Alternativen jedoch als unseriös und einschlägig entpuppen, sobald man etwas nachbohrt, ist nicht zuletzt anhand von LAIS und Anastasia und deren Querverbindungen deutlich geworden. Diese Phänomene sind jedoch nicht nur in Österreich und der Schweiz, sondern auch in Deutschland nachweisbar, wie die nachfolgende ZDF-Dokumentation anschaulich zeigt.

Weiterführende Links:

Zur Verbindung zwischen LAIS und Freemen-Bewegung
Primärquelle: Anastasia-Festival
Kleine Zeitung: So fragwürdig wird in der „Lais-Schule“ unterrichtet
Bundesstelle für Sektenfragen
Info DIREKT. Eine Spurensuche

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